Klimaschutz-Steckbrief: Lösungen gesucht

Im Rahmen der Untersuchungen für ein Klimaschutzkonzept des Landkreises wurde auch ein „Steckbrief“ für die teilnehmenden Gemeinden erstellt, so auch für Plochingen. Dieser wurde jetzt im Ausschuss von einem Referenten des ifeu-Instituts öffentlich vorgestellt und diskutiert.

Darin sind zunächst die Energie- und CO2-Bilanz der Stadt nach Verbrauchssektoren und Energieträgern dargestellt, auch im Vergleich zum Landkreis und dem Bundesdurchschnitt.

Insgesamt beträgt der Energieverbrauch in Plochingen 258.769 MWh. Die Stadtverwaltung hat sich in den letzten 14 Jahren in herausragender Weise um die Reduzierung des kommunalen Energieverbrauchs in städtischen Gebäuden und Einrichtungen gekümmert. Dieser wurde bei steigenden Nutzflächen von ca. 7.900 auf ca. 5.000 Mwh. reduziert. Dies macht die Aufgabe deutlich, vor der die Stadt als Ganzes steht, d. h. private Haushalte, Gewerbe und Verkehr, also wir alle.

Das Potenzial liegt bei der Gebäudesanierung und der Nutzung erneuerbarer Energien (Strom, Wärme), bei denen Plochingen bisher im Schnitt deutlich zurückliegt. Dabei hat die Stadtverwaltung jedoch keinen Hebel. Hier gibt es Gesetze und Fördergelder des Bundes und des Landes.

Die Handlungsempfehlungen für die Stadt zur Realisierung der Potenziale sind dann auch entsprechend allgemein und unspezifisch. Daraus leiten wir aber ab, dass es Aufgabe der Stadt ist, in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur (des Landkreises) zu informieren, zu beraten und zu unterstützen. Dazu braucht es entsprechende Kapazitäten in der Verwaltung.

Es fällt auf, dass es in der Studie keinerlei Aussagen zum Verkehr gibt, obwohl dieser Sektor 27% des Energieverbraus ausmacht. Wir können nur vermuten, dass dies mit der Aufgabenstellung und den naheliegenden Lösungen zusammenhängt: Die, die auch im Leitbild von MOVE genannt sind: Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs, u.a. durch den Ausbau des ÖPNV.

Ärgerlich ist es, dass in einer Stärken-/Schwächenanalyse die Aktivitäten der Stadt beim Thema Verkehr als am ausgeprägtesten dargestellt werden. Dies aufgrund vorhandener Analysen, Ziele, Konzepte und Prioritätenplänen. Dagegen fordern wir auch immer deren Umsetzung ein. 2021 wird wieder ein spannendes Jahr: Wo kommen wir einen Schritt weiter?

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